Dicker Hund nimmt einfach nicht ab!

VonDaniela Schurig

Dicker Hund nimmt einfach nicht ab!

Ach du dicker Hund … Ein Ausspruch den irgendwie jeder kennt. Das Problem ist allerdings ein anderes. Denn tatsächlich sind über 50%, der in deutschen Haushalten lebenden, Hunde zu dick. Bei Katzen sieht es ähnlich aus.

Tierärzte weisen nicht immer auf diesen Zustand hin. Im öffentlichen Bild sind normalgewichtige Hunde eher als zu dünn angesehen. Genau genommen ist es eigentlich nicht wirklich anders als bei uns Menschen.

Aber warum ist das so? Warum nehmen manche Hunde einfach nicht ab oder direkt wieder zu? Schauen wir uns das Thema gemeinsam etwas genauer an.

Dicker Hund – na und?

Natürlich ist es nicht gesund, wenn man zu viel Gewicht mit sich herumträgt. Das ist nicht nur bei unseren Tieren so, sondern auch bei uns Menschen. Wir wissen, dass es der Gesundheit nicht sehr zuträglich ist und Krankheiten verschiedenster Art begünstigen kann.

Ist der Hund überhaupt zu dick?

Diese Frage müssen wir immer als aller erstes klären. Dafür stehen uns 3 Schritte zur Verfügung.

1. Regelmäßig wiegen

Regelmäßiges Wiegen kann helfen, die Veränderungen schnell zu erkennen. So kann man direkt am Anfang diesem Phänomen entgegenwirken. Wie viel ein Hund am Ende wiegen sollte ist von einigen Faktoren abhängig.

dicker Hund

Doch an dieser Stelle kann man schon sagen, dass es eine sehr individuelle Geschichte ist. Ein kleinere und zierlicherer Vertreter einer Rasse liegt unter Umständen unter dem Durchschnitt. Dagegen kann ein kräftiges Exemplar durchaus darüber liegen. Dieses heißt dann nicht, dass der Hund zu leicht oder zu schwer ist.

Tast- und Sichtbefund

Hier sollten wir immer einen Blick auf den Body Score Index (BSI) werfen. Dieser wird auch Body Condition Score (BCI) genannt. Hier gibt es einen guten Anhaltspunkt.

 

dicker Hund - ja oder nein

hier kann man einmal schauen, wie es beim eigenen Hund ist ….

Der BMI – man kann ihn ausrechnen

BMI – Werte kennen wir ja von uns Menschen. Hier gibt es tatsächlich auch einen Rechner speziell für Hunde (und Katzen). Dieser ist von der Firma Tractive entwickelt worden.

Wir sollten an der Stelle aber auch bedenken, dass der BMI schon bei uns Menschen umstritten ist. Bei unseren Haustieren ist es nicht anders.

Wenn wir nun feststellen, dass unser Lieblingstier tatsächlich zu viel auf den Rippen hat, kommen wir zu Punkt 2

Hund muss abnehmen

Tipps dazu gibt es wirklich viele. Doch bevor wir mit eine Reduktionsdiät starten sollte zu erst der Tierarzt aufsuchen.

Übergewicht muss nicht immer nur vom Futter kommen. Es kann organische Ursachen haben. Hier könnte die Schilddrüse streiken und dann wäre alle Versuche das Gewicht zu reduzieren, erst einmal gar nicht so einfach. Es gibt auch noch andere Ursachen, die ausgeschlossen werden können. Natürlich ist es in den meisten Fällen umgekehrt: Der Hund bekommt immer mehr zu fressen und nimmt trotzdem ab. Da findet sich der Weg zum Tierarzt oft schneller.

Bei uns Menschen gibt es sehr viele – nicht gerade sehr gesunde – Diäten und Ernährungsmodelle. Viele sind sogenannte Crashdiäten. Mit sehr wenigen erlaubten Kalorien sollen die Pfunde purzeln. Dies tuen sie auch und meist tatsächlich auch sehr schnell. Allerdings ist bei diesen Diäten die Gefahr des JoJo – Effektes seht groß. Dieser „Wahnsinn“ ist inzwischen auch auf unsere Hunde übergeschwappt.

Auch die Ernährungstrends sind sich da – an manchen Stellen – sehr ähnlich. Meist werden Fette und Kohlenhydrate vermindert gegeben und Proteine erhöht. Diese Ketogene Diät kann sinnvoll sein, aber sie birgt auch einige Gefahren. So kann diese Diät die Nieren etwas mehr belasten und im Verlauf schädigen. Wenn wir Proteine erhöhen, brauchen wir auch Fett oder Kohlenhydrate als Energieträger, um ein gesundes Gleichgewicht zu schaffen.

Gern wird auch ein sogenanntes Friss die Hälfte propagiert. Hier haben wir die Gefahr, dass der Körper viel zu wenig Kalorien über die Ernährung zugeführt bekommt. Von den ganzen wichtigen Nährstoffen ganz zu schweigen. Wenn ein Hund bisher 800g Futter am Tag bekommen hat und plötzlich nur noch 400g, dann wird der Hund mit Hunger reagieren und im schlimmsten Fall anfangen zu klauen oder sich woanders Futter zu suchen. Für Katzen ist dieser Punkt noch kritischer zu betrachten.

Natürlich wird der Hund dann sehr schnell abnehmen und dabei auch an seine Reserven gehen. Allerdings sollte man an der Stelle bedenken, dass jeder Organismus, einen Grundbedarf an Energie hat. Dieser wird in der Regel in Kalorien angeben, kann aber auch in Einheiten wie Joule, KiloJoule oder MegaJoule zu finden sein. Bekommt der Hund nicht einmal die Energie in seinem Grundbedarf, dann kann es passieren, dass sich der Stoffwechsel generell anpasst. Bedeutet er geht ein eine Art Sparmodus.

Während man am Anfang noch super und schnell an Gewicht verloren hat, beginnt es irgendwann zu stagnieren oder der Hund nimmt wieder zu, obwohl er doch so wenig zu futtern bekommt. Das ist für die Menschen meist sehr frustrierend.

Es gibt also das Eine oder Andere zu beachten, wenn der Hund abnehmen soll.

Strukturierte Diät

Um einen sogenannten „Hungerstoffwechsel“ zu vermeiden gilt immer:

Wer abnehmen will, muss fressen/essen!

Man kann sich selbst durch fuchsen und tatsächlich die Ration etwas kürzen. Dazu sollte die Aktivitätszeit etwas erhöht werden. Einfache eine Minute am Tag mehr gassi gehen – so hat man am Ende einer Woche schon mindestens 7 Minuten. Das Tempo beim Gassi vielleicht etwas anziehen, so dass man in den „Verbrennungsmodus“ kommt. Das kennen wir von uns Menschen.

Man sollte sich als Tierhalter für seinen Hund kleine Ziele in der Abnahme setzten. Je nach dem wie hoch das Gewicht letztendlich ist. Mir persönlich reichen da tatsächlich 0,1% die Woche. Das ist nicht viel und es ist damit gut zu schaffen. Es birgt weniger Frustration, wenn man ein höher gestecktes Ziel nicht erreicht.

Hilfe holen, wenn der Hund abnehmen soll?

Um es wirklich richtig strukturiert anzugehen, kann man sich an eine Ernährungsberatung wenden. Ein Tierarzt mit entsprechenden Ausrichtung, einen Fitnesstrainer für Hunde, einen Gesundheitsberater, einen THP oder sonstige Person der sie Vertrauen kann dort ebenfalls sehr nützlich sein.

Im ersten Schritt wird eine Rationsprüfung nützlich sein. Hier kann man sich eine Liste anlegen, was der Hund tatsächlich alles bekommt. Denn genau hier liegt sehr oft das Problem, weil es uns in der Familie oder unter den Nachbarn gar nicht so bewusst ist, was alles in dem Hund verschwindet. An dieser Stelle gibt es immer Potential zur Veränderung, ohne dass man wirklich verzichten muss.

Im nächsten Schritt kann man sich eine individuelle Gewichtskurve erstellen lassen. Mit einem regelmäßigen wiegen und den Eintragungen in dieser Kurve, kann man dann sein Ziel verfolgen. Diese Kurven kann ein unabhängiger Ernährungsberater erstellen und dort auch den Verlauf erkennen.

Ich selbst erstelle diese Kurven mit aNuCa* und kann so die Daten mit dem Klienten – so er das kostenpflichtige Programm selber nutzen möchten – teilen. So kann ich anhand der Kurve die Ernährung anpassen. Damit sind die kleine Schritte in der Gewichtsreduktion immer im Blick.

Die Ration wird an den Grundbedarf an Energie des Hundes, der Annehmen soll, angepasst. So kann jede Aktivität die zusätzlich komme ein Defizit auslösen und darüber kann der Hund annehmen Tipps dazu kann der Ernährungsberater auch zur Rechnungsformel geben. Dazu gibt es im Internet auch mehrere und es kann verwirrend sein, weil jeder Berater im Grunde seine Vorlieben in der Rechnung hat.

Hund muss abnehmen Tipps

Wichtig ist, wie oben schon erwähnt weniger die Reduktion des Futters als die Erhöhung der Aktivität und eine Veränderung der Art der Aktivität. Dieses muss an das Gewicht angepasst werde.

Diätfutter?

Diätfutter* wie sie im freien Handel zu finden sind, sind nicht immer zielführend. Es ist etwas wie mit den Lightprodukten für uns Menschen. Sie enthalten dann von dem einen weniger und dafür von dem anderen mehr. Wenn man die Produkte dann auf die Nahrungsenergie hin vergleicht, schneiden die Lightprodukte meist schlechter oder genauso ab.

Man kann sie also kaufen, aber ob man es wirklich braucht, ist eine Frage, die sich jeder selbst beantworten muss. Ich persönlich sage immer: Nein man braucht sie nicht.

Aktivität erhöhen

Es gibt verschiedene Tracker*, welche sich nicht nur orten lassen, sondern auch die Bewegung und Routen an sich aufzeichnen. Ich selbst nutze für meinen Senioren den Trecker vom Fressnapf. Mit diesem habe ich 3 Wochen lang den Rückblick auf die gelaufenen Strecken und die durchschnittlichen Kilometer.

Wenn ich diese erhöhen möchte, habe ich so einen gutes Werkzeug, um zu prüfen, ob es mir gelingt.

Die eigene Fitnessuhr* kann an dieser Stelle ebenfalls ein guter Anhaltspunkt sein, denn wenn ich die Aktivität des Hundes erhöhen möchte, erhöht sich automatisch auch die eigene Aktivität. Auch unsere Pulszonen könnten ein Hinweis geben, ob sich der Hund vielleicht in der Fettverbrennung befindet. So kann man die Gassirunden durchaus effektiver gestalten.

In der kalten Jahreszeit kann die Abnahme mit der Bewegung schneller gehen, denn der Körper verbraucht auch Energie, um die Körperwärme aufrecht zu erhalten.

Mit den Leckerchen sparen

Dies ist meist der schwierigste Punkt. An dieser Stelle mein ultimativen „Hund Abnehmen Tipps“

  • das Schleckerchen – eigentlich ein Deoroller, welcher mit recht flüssigen Futter – Würstchenwasser, verdünnter Joghurt oder ähnliches – gefüllt werden kann und dann kann der Hund schlecken. Es kommt immer nur wenig und ist eine Tolle Möglichkeit zur Belohnung
  • Tuben – ähnlich wie des Schleckerchen, aber noch etwas mehr Textur.
  • Minileckerchen – Es gibt spezielle Leckeerchen für das Clickertraining. Diese sind sehr sehr klein damit sie schnell gefressen werden und das Training fortgesetzt werden kann. Wenn man diese in der gleichen Anzahl nutzt wie vorher und nicht deutlich mehr gibt, spart Kalorien ein. Auch kleingeschnittene andere Leckerchen gehen super.
  • Schleckmatten in der häuslichen Beschäftigung – sie sind wie Schleckerchen oder Tube eher etwas flüssiger und damit kalorinarm
  • Verzicht auf getrocknete Produkten – Ohren, Pansen, Ziemer und Co. Sie sind richtige Kalorienbomben.

Noch fragen?

Dann nehmt doch einfach Kontakt auf und ich werde schauen, ob man die Fragen so beantworten kann oder ob es schon tiefer geht und damit in eine Beratung fällt.


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