Ernährungsberater für Hunde – 5 einfache Wege einen guten Berater zu finden

VonDaniela Schurig

Ernährungsberater für Hunde – 5 einfache Wege einen guten Berater zu finden

Ernährungsberater für Hunde (und Katzen, Pferde, Menschen etc.) sind heute aus dem Bild nicht mehr wegzudenken. Allerdings ist es auch so, dass der Ernährungsberater keine geschützte Berufsbezeichnung ist und kein Ausbildungsberuf als solches.

Jeder Mensch der sich etwas mit dem Thema beschäftigt oder vielleicht das eine oder andere Buch gelesen hat, könnte sich praktisch so nennen. Genau darin liegt ein sehr großes Problem, mit welchem sich gut ausgebildete, seriöse und unabhängige Ernährungsberater fast täglich auseinandersetzen müssen.

Ein ganz wichtigen Punkt vorweg: ein gutausgebildeter unabhängiger Ernährungsberater wird sich nicht massiv aufdrängen und nicht in Richtung Einkauf drängen.

Warum das so ist und wie Ihr in ganz einfach die Spreu vom Weizen trennen könnt, verrate ich euch hier.

Warum sollte ich überhaupt einen Ernährungsberater für Hunde suchen?

An dieser Stelle kann man klar sagen, eine Beratung ist nicht für jedermann geeignet. Viele Menschen finden es unnütz. Es wird gern behauptet das hinter den Ausbildungen nur ein weiteres Direktmarketing steckt, welches einem auch nur ein Futter verkaufen möchten.

Ein weitere Punkt ist, dass man dann doch lieber den Tierarzt befragen möchte. Das ist legitim. Ich vermittle auch gern den Kontakt in eine tierärztliche Ernährungsberatung. Allerdings ist auch nicht jeder Haustierarzt mit der Ernährung tiefergehend bewandert. Es ist gern so, dass Tierärzte immer wieder auf Ernährungsberater an sich zurück greifen. Allerdings sind diese auch nicht immer zu empfehlen.

Bei einem gesunden Hund wird man vermutlich weniger an eine Ernährungsberatung denken, aber bei Krankheit oder im Laufe der Zeit mit den Alterserscheinungen, bei Problemen im Training oder generell bei sensiblen schnell gestressten Tiere kann eine Beratung eine nützlich Investition sein.

Worauf nun aber achten, wenn man auf der Suche ist?

Recherchieren – im Allgemeinen und im Speziellen

Man kann sich über die Ernährung im Allgemeinen schon etwas informieren. Hier muss man allerdings auch aufpassen, dass man sich nicht verwirren lässt. Viele Aussagen sind widersprüchlich.

Gerade Hersteller können da sehr spannende Informationen teilen, die mir immer wieder ein Schmunzeln entlocken. Gerade erst lass ich bei einem, dass aus 35% Muskelfleisch in der Deklaration eigentlich 50% Muskelfleisch im Futter enthalten sind. Begründet wird es mit der Zubereitung.

Nein es wird natürlich nicht mehr. 35% sind 35% auch wenn es gekocht ist. Andersherum kann man aber sagen, dass aus einer höheren rohen Zutat in der Verarbeitung weniger werden kann. Bedeutet aus 50% rohem Muskelfleisch könnte durchaus 35% Muskelfleisch werden und 15% Feuchtigkeit. Füttert man dann beides, ändert sich an der Nährstoffversorgung nicht sehr viel.

Aber auch die auf eine Verpackung angegebene Energie und die empfohlene Fütterungsmenge kann gut Recherchiert werden, wenn es sich um ein Fertigfutter handelt. Hierfür gibt es kostenlose Rechner im Internet. Man benötigt dazu nur die analytischen Daten des Futtermittels.

Sind die Antworten schlüssig?

Wenn man also Fragen stellt, sollte es eine passende Antwort geben. Sind diese schlüssig?

Wird zum Beispiel eine Fütterungsmenge erfragt, kann es keine pauschale Antwort geben. Hier sollte es definitiv Rückfragen zum Hund geben. Werden keine Rückfragen gestellt, ist es keine individuelle Beratung.

Auch die Frage nach der Bedarfsdeckung eines Alleinfuttermittels ohne ernährungsphysiologische Zusätze kann man nicht pauschal beantworten und es bedarf entsprechender Hinweise auf eine gemischte Fütterung und eine eventuelle Berechnung.

Ebenso wäre die Frage bei einem mäkeligen Hund nicht einfach zu beantworten, sondern sollte mehrere Möglichkeiten haben. Wenn jemand sagt, dass man den Hungern lassen sollte oder das Futter einfach wegnehmen und später wieder anbieten, sollte man noch einmal genauer schauen. Meiner persönlichen Meinung nach ist das kein guter Berater. 

Fangfragen – deren Antwort man kennt, sind immer sinnvoll

Es gibt immer wieder Fragen, wo ich bei Antworten nicht weiß, ob ich lachen oder weinen soll. Meist sind es Menschen, die sich voller Inbrunst als „professionelle Ernährungsberater“ vorstellen und dann gern noch in einer Tierarztpraxis arbeiten.

In einem Fachausstausch sprach ich von einer Energiemenge im Futter von xyz Kalorien – man kann es auch wahlweise in MJ angeben. In der Antwort wurde mir dann gesagt, dass dies Anzahl ja viel zu hoch sei. Der Clou war dann eine Rechnung die mir erstellt wurde und man nicht den Energiebedarf errechnete, sondern die Fütterungsmenge. Dieser Berater war sich aber so sicher, dass er die Energie in Gramm angab und eigentlich in einem ganz anderen Thema war.

Das Protein – Energie – Quotienten ist immer ein guter Punkt. Viele Futtermittelberater kennen diesen gar nicht und wissen auch nicht, was dieser bedeutet. Berechne ist da schon etwas komplizierter. Aber fragen Sie ruhig nach dessen Bedeutung und was ein schlechter Quotient auf Dauer für Probleme verursachen kann.

Die Frage nach dem „was ist der Hund eigentlich für ein Ernährungstyp“ ist auch immer sehr interessant. Häufig wird man jetzt auf Wolfsvergleiche und Fleischfresser weil Raubtier stoßen. Das wäre allerdings falsch. Der Hund ist zwar ein Raubtier, aber hat sich so an den Menschen angepasst, dass er ein obligater Allesfresser ist. Katzen zum Beispiel sind obligate Fleischfresser, diese benötigen viel Fleisch.

Auch die Frage nach einer Bedarfsdeckung ist eine Frage die gern gestellt wird, aber auch diese Frage kann man nicht individuell beantworten. Die Bedarfswerte sind Empfehlungen und davon gibt es mehrere – Fediaf, NRC, Zentek. Aber auch die Werte der Lebensmittel sind nur Durchschnittswerte. Die Antwort an dieser Stelle sollte immer auf eine rechnerische Bedarfsdeckung hinauslaufen.

Empfehlungen – von anderen Dienstleistern oder Tierhaltern

Empfehlungen sind die beste Werbung. Frage da ruhig den Tierarzt, Hundefriseur, Physiotherapeuten, Hundeschulen, Tierpensionen, Boutiquebesitzer oder andere Tierhalter nach Erfahrungen.

Schau ob du den Berater – für den du dich interessierst – in den sozialen Medien findest. Dort kann man schauen, wie die Fragen zum Beispiel beantwortet werden. Ob und welche Likes die Antworten bekommen haben. Dort kann man auch feststellen, ob die Chemie stimmt.

Wie möchtest du beraten werden? Nicht jeder Berater bietet alle Medien an. Die einen arbeiten liebe vor Ort in einer Praxis, andere am Telefon und dann gibt es auch die, die am liebsten nur schriftlich arbeiten.

Ich zum Beispiel bevorzuge die rein schriftliche Beratung und nutze dazu verschiedene Medien. In seltenen Fällen besteht die Möglichkeit zu Videocalls oder Telefonaten. Für mich ist das schriftliche Arbeiten effektiver und konzentrierter. Ich schaffe mehr und kann damit mehr Menschen helfen.

Newsletter – eine hervorragende Möglichkeit Menschen kennenzulernen

tragt euch bei verschiedenen Beratern in den Newsletter ein. So könnt ihr schauen, ob die Chemie passt. Es kann ebenso Einblicke in die Arbeit geben oder in die Spezialisierung. Aber auch, ob es sich um einen Mitarbeiter aus dem Direktvertrieb (also einen Futtermittelberater) oder um einen sogenannten Futtermodellberater (Barf- oder Kochberater) handelt.

Ernährungsberater für Hunde

Ja auch ich biete Newsletter an, in den man sich unverbindlich eintragen kann, ohne Verpflichtungen.

     

     


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