Wann immer ein Halter von Hund oder Katze auf Facebook eine Futter für seinen Liebling sucht, wird er mit Ihnen Bekanntschaft machen. Die Futtermittelberater kommen aus allen Ecken.
Mal versteckt mit:
Ich füttere … und bin damit voll zufrieden. Wenn du mehr wissen möchtest, kontaktiere mich. Ich habe sogar noch Gutscheine.
Manchmal ist es auch ganz offen als Vertreter einer der MLM Futtermakren:
Ich kann dir … empfehlen und berate dich gern.
Ich habe dir eine PN geschrieben
In den „…“ stehen dann die Marken Reico, Anifit, Xantara und inzwischen gibt es dort noch andere – die ich gar nicht auf den Schirm habe.
Am besten finde ich immer:
Ich bin Ernährungsberater und berate kostenlos. Du kannst dich gern melden.
Was dahinter steckt und worauf Ihr achten solltet, dass erkläre ich euch jetzt, wenn Ihr weiter lest.
Futtermittelberater vs. Ernährungsberater
Ernährungsberater für Hunde und Katzen haben leider inzwischen einen „schlechten“ Stand. Das liegt nicht daran, dass die unabhängigen Ernährungsberater für Hund und Katze schlecht sind, sondern eher daran, dass mit einer Ernährungsberatung direkt der Verkauf von Futtermitteln verbunden ist.
Dies ist aber dann kein Ernährungsberater, sondern schlichtweg nur ein Futtermittelberater. Es muss deswegen keine schlechte Beratung sein, denn einige haben sich inzwischen recht gut weiterentwickelt, aber diese sind meiner Erfahrung nach sehr selten.
Meiner Erfahrung nach fehlt es den meisten schon an den Grundlagen. So wird in internen Schulungen noch gelehrt, dass der Wolf der Vorfahre des Hundes ist und der Hund deswegen entsprechend ernährt werden muss. Dies ist aber wissenschaftlich schon lang widerlegt. Darüber kann man dann trefflich diskutieren.
Es wird also gern mit viel Fleisch und natürlichen Zutaten geworben. Spricht man einen solchen Berater nun auf die Diskrepanz zwischen beworbenen Zutaten und analytischen Daten an, kommen viele schon ins stolpern.
Gern wird mit einer offenen Deklaration geworben. Wenn man sich dann die Deklaration genauer anschaut, stellt man fest dass diese Deklaration maximal halboffen oder sogar geschlossen ist.
Über die Zutaten, entsprechende Analysen oder gar auf Fragen nach speziellen Daten – die bei Erkrankungen durchaus wichtig sein könnten bekommt man keinerlei Daten. Auch wir Ernährungsberater haben oft keine Chance an wichtige Daten außerhalb der Deklaration zu kommen.
So kann dann natürlich keine vernünftige Beratung geführt werden. Ein unabhängiger Ernährungsberater für Hunde (und Katzen) kann an der Stelle nur mit der Deklaration arbeiten und da schneiden die Hundefutter und Katzenfutter eher nicht so gut ab. Es ist also immer ein Indiz für einen Futtermittelvertreter, wenn diese Futtermittel super abschneiden und auf Platz eins von irgendwelchen Tests zu finden sind.
Wenn man etwas genauer schauen möchte kann man sich die Futtermittel in einem Analysetool – wie zum Beispiel aNuCa* –
Warum Direktmarketing kein Schneeballsystem ist
Wenn man in den Kommentaren so schaut, stellt man fest, dass es gern die Behauptung gibt, dass es sich um ein Schneeballsystem handelt. Das ist nicht so.
Bei einem Schneeballsystem hat im Grunde nur einer verdient, dass war die Spitze. Alles nach unten hat geworben und auf eine versprochene Ausschüttung gehofft, die es natürlich nie gab.
Die Futtermittelberater im Direktvertrieb arbeiten in einem sogenannten MLM – System. Ein Multi Level Management setzt sich zwar auch aus verschiedenen Ebenen zusammen und jede Ebene versucht sich mit neuen Vertretern, um so eine neue eigene Ebene zu schaffen. Im Unterschied zu Schneeballsystem verdient aber jede Ebene, auch die letzte. Dazu gibt es einen Gegenwert, nämlich das Futter, die Leckerlies oder auch Nahrungsergänzungen.
Schlüsseln wir das System einmal auf
Egal ob AniFit, Reico, Xantara oder wer auch immer… am Anfang stand jemand mit der Idee zu einem Futter. Es sollte aber den Menschen mit einem Testessen direkt nach Hause geliefert werden.
AniFit gab es schon vor über 20 Jahren. Als ich meine Ausbildung zum THP gemacht hatte, wurde ich von meiner Dozentin noch darauf angesprochen und es war noch mit Zettel und Stift, um die Bestellungen zu machen. Das ist heute um einiges einfacher. Der Onlinehandel steckte damals noch in den Kinderschuhen.
Der Vertreter bekommt für jedes Verkaufte Produkt eine Provision. Der Vertreter der diesen geworben hat, bekommt ebenfalls eine Provision und so weiter, in der Regel wird es auch 6 Ebenden begrenz (nagelt mich jetzt nicht darauf fest, es könnte sich auch geändert haben)
Jetzt gehen wir mal davon aus, dass jemand gerade anfangen möchte. Hier ist nun – weil der Markt sehr übersättigt ist – Klinkenputzen angesagt. Deswegen auch immer die aggressive Werbung, wenn jemand nach einem Futter fragt.
Dieser Jemand ist nun „Nummer 1“ und schafft es tatsächlich den einen oder anderen Kunden zu gewinnen. Die Provision hat er nun schon einmal sicher. Jetzt bittet „Nummer 1“ den Kunden nach Kontakten oder ob er nicht selbst gern Etwas dazu verdienen möchte. Der Verdienstplan sieht verlockend aus und „Nummer 1“ schafft es 5 weitere Kunden zu werben.
Diese 5 weiteren schaffen es nun als 2. Ebene Verkäufe zu generieren. Sie erhalten eine Provision und „Nummer 1“ verdient mit. Weil alles so schön war, versuchen nun „Nummer 2.1“ und „Nummer 2.3“ ebenfalls Vertreter zu werben, was ihnen auch geling und haben damit Ebene 3 geschaffen.
Diese 3. Ebene verkauft nun auch im Freundeskreis und verdient Provision. „Nummer 2.1″; Nummer 1“ verdienen daran mit.
Da „Nummer 1“ nun feststellt, dass es super ist, wenn die unteren Ebenen da Sammeln, wird er diese ermuntern noch mehr Vertreter zu werden und Kunden zu generiere. Die Ebenen darunter werden es eben an ihre Ebenen weitergeben und so weiter und sofort.
Am Ende hat „Nummer 1“ unter Umständen ein solides passives Einkommen. Dank der Shops die jedem einzelnen Vertreter zugeordnet sind, ist es auch etwas einfacher geworden die Leute zu werben und in die Downline zu integrieren.
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Hier könnte man davon ausgehen, das Reico und Co ein Schneeballsystem ist. Ist es aber nicht.
Jeder Käufer – der zu einen Vertreter wird – erhält für seinen Einsatz an Geld einen Gegenwert. Dieser Gegenwert ist die Ware. Man zahlt nichts ein. Allerdings sollte einem an dieser Stelle bewusst sein:
Ohne Fleiß, kein Preis!
Der Markt ist voll von Vertretern aller Art und es ist nicht sehr einfach einen Fuß in die Tür zu bekommen. Daher ist die Werbung meist sehr aggressiv und zum Teil unseriös mit unerlaubten Inhalten. Wer hier noch was werden will muss einen großen Kreis an Menschen haben, die man direkt ansprechen kann (Hundeschule, Praxis oder ähnliches) oder einen großen Freundeskreis der einen weiteren Kreis mit entsprechender Schnittstelle hat.
Sonst wird es eher schwierig, hier noch etwas zu verdienen.
Was kann ich machen, wenn ich speziellere Fragen haben?
Hier wäre als erstes immer der Vertreter zuständig, der Sie geworben hat. Immerhin erhält dieser Provision von Ihren Bestellungen. Sollten Sie dort nicht weiterkommen, können Sie es direkt beim Hersteller versuchen.
In der Alternative kann ich natürlich ihre Ration überprüfen. Tragen Sie sich gern in die entsprechende Liste ein und tuen Sie noch etwas gutes – nämlich Spenden Sie ihre gesamte Prüfung oder einen Teil ihrer Beratung.
Es ist entweder nur eine kurze Auswertung ohne Anpassung oder eine komplette Beratung in diesem Grund möglich.
Natürlich können Sie auch so einfach mit mir Kontakt aufnehmen und um eine Beratung bitten.
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