Wenn das Tier gesundheitlich angeschlagen ist und Symptome zeigt, ist guter Rat oft teuer. Wer nun auf Facebook schaut, wird in den Gruppen bei gesundheitlichen Fragen immer wieder auf Tipps stoßen welche nicht nachhaltig an der Wurzel eine Problematik arbeiten. Häufig ist es nur ein Mittel, was bei dem Symptom wirklich gut hilf, welches genannt wird. Manchmal ist es auch eine Behandlungsmöglichkeit für eine der vielen Ursachen, die meistens helfen. Aber im Grunde ist es nur eines: Ein Deckel der auf diese Problematik gesetzt wird. Der Mensch ist glücklich, aber die Erkrankung ist eventuell immer noch vorhanden.
Symptome erkennen und behandeln
Wenn es unseren Haustieren schlecht geht, möchten wir diesem schnell helfen. Meist sind es kleine Dinge wir Verdauungsprobleme, die man vermeintlich schnell lösen kann. Bei einer Magenverstimmung ist es durchaus möglich. Problematisch wird es, wenn die Symptome wie Durchfall, Blähungen, Erbrechen, Ohrenentzündungen, tränenden Augen, Juckreiz und viele anderen, sollte man auf den Grund gehen. Die Krankheiten-Liste ist genauso lang und komplex wie der Netdoktor Symptom-Checker.
Was kann man selbst erkennen und behandeln?
Manchmal ist es mit „Try and Error“ möglich, bestimmte Dinge auszuschließen. Ähnlich wie es die Ärzte bei uns Menschen (Coronavirus Krankheit Symptome Behandlung) machen oder gemacht haben. Es gibt verschieden Test, die man machen kann. Bleiben wir beim:
Erbrechen und Durchfall – als Beispiel
Hier haben wir eines der häufigsten Symptome. Sie können wirklich total harmlos sein oder schwerwiegende Erkrankungen mit sich bringen. Wenn man nun auf Google und Co nach diesen schaut, wirf der „Symptom-Checker Deutsch“ einiges aus. Viele werden an der Stelle dann beunruhigt sein. Andere werden sich gezielt auf die Suche nach Behandlungsmöglichkeiten machen. Aber braucht es das?
Am einfachsten wäre es doch, erst einmal eine Nahrungskarenz einzuhalten und zu überlegen, was hat der Hund in den letzten vierundzwanzig Stunden gefressen. Könnte dort eine Ursache zu finden sein?
Danach sollte man sich die Häufigkeit des Erbrechens und des Durchfalls anschauen, aber auch Farbe und Geruch betrachten. Gibt es vielleicht Essensreste? Alle das kann Aufschluss geben. Genau hier ergibt sich dann der Punkt: Kann ich es alleine probieren oder wäre es ratsam Kontakt mit dem Tierarzt aufzunehmen.

Wann Hausmittel und wann zum Tierarzt?
Bleiben wir beim Durchfall. Ist dieser einfach nur flüssig, ohne farbliche Veränderungen und ohne Blut oder Nahrungsbestandteile kann man sicherlich erst einmal mit der Fütterung aussetzen und dem Hundedarm etwas ruhe gönnen. Ist er Hund auch sonst gut drauf und in seinem Allgemeinbefinden nicht gestört oder verändert, ebenso.
Bei kleinen Hunden sollte man nach 12 Stunden schauen ob etwas Futter angenommen und vertragen wird. Bei größeren Hunden kann man auch gut und gern 24 Stunden warten. Hier beginnt man am besten mit der sogenannten Moro – Suppe. Bei bakteriellen Infektionen hat diese einen durchaus positiven Effekt. Hier beginnt man löffelweise. Sind die Symptome weg, prima, dann wird es nur eine kleinen Magen – Darm – Verstimmung gewesen sein, dass kommt schon einmal vor.
Ist es aber nach drei Tagen immer noch nicht weg, es verschlimmert sich oder das Allgemeinbefinden ist gestört, dann sollte zumindest mit dem Tierarzt telefoniert werden.
Was soll der Tierarzt denn da tun?
Das ist eine der häufigsten Fragen, wenn es um den Verweis auf Selbigen geht. Erst einmal kann der Haustierarzt sagen, ob vielleicht gerade ein Infekt umgeht. Also ob es vermehrt Fälle in der Region gibt. Dies kann schon einmal die Lage entspannen.
Im Zweifel sollte es einen Termin zu einer genaueren Abklärung geben.
Diagnostisches Vorgehen….
Wenn der Tierarzt in die Praxis bittet, dann ist es durchaus gut so, denn hinter Durchfall und Erbrechen – um bei unserem Beispiel zu bleiben – auch immer ersthafte Erkrankungen stecken können.
Hier kann an aller erster Stelle ein Blutbild gemacht werden. Meist beginnt man mit einem allgemeinen Blutbild. Im organischen Profil kann man einen Hinweis auf den Ursprung bekommen. Zum Beispiel wenn die Leber, Niere oder Bauchspeicheldrüse involviert sind. An dieser Stelle muss man aber auch daran denken, dass einige Wert in diesem Zusammenhang nicht unbedingt im Referenzbereich zu finden sind.
Die Schilddrüse reagiert mit fast jedem Vorgang im Körper und kann dadurch mit niedrigen Werten auffallen, obwohl sie gar nicht krank ist. Auch die Elektrolywerte können verändert sein. Interessant wäre allerdings die Entzündungswerte, die geben Auskunft darüber, ob dort etwas tobt.
Eine Kotprobe kann auch immer sehr nützlich sein. Hier kann man auch weit mehr, als nur Parasiten, untersuchen lassen. Eine Dysbakterie mit Clostridien oder Heliobacta (Zum Beispiel) im Überschuss sind zum Beispiel eine sehr häufige Ursache. Hier kann man sehr gut mit der Ernährung arbeiten und mit einer speziellen Diät gute Erfolge erzielen. Es kann auch auf die Bauchspeicheldrüse geschaut werden.
Tatsächlich kann auch eine Urinprobe interessante Ergebnisse liefern. Denn wie schon erwähnt, kann auch die Niere ein Problem bei verschiedenen Symptomen sein.
Sollte in den ersten Ergebnissen nichts auffälliges zu finden sein, kann ein Ultraschall oder Röntgen vom Bauchraum noch nützlich sein. Ganz im Zweifel können Biopsien oder Spiegelungen Aufschluss geben.
Wenn der Haustierarzt nicht weiter kommt …
Vertrauen in den Tierarzt ist das wichtigste. Wenn dieser an seinen Grenzen stößt, kann aber eine Überweisung zu einem Fachtierarzt – in unserem Fall einen Internisten oder einen Gastroenterologe der richtige Ansprechpartner sein. Wir Menschen gehen ja auch zu verschieden Fachärzten, wenn der gewünschte Effekt nicht eintritt.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass man hier auch ruhig mal genauer Nachfragen darf. Ich bin viele Jahre mit einer Gastritis herumgelaufen und konnte kaum noch etwas essen. Mein Hausarzt hat mich da wohl als Simulant gesehen und mich einfach nur mit Säureblocker abgespeist. Ein Vertretungsarzt war Internist und dieser leitet dann entsprechende Untersuchungen ein.
Also man darf fragen, ob der Hausarzt vielleicht einen Facharzt kennt oder an eine Tierklinik überweisen könnte.
Können Symptome verwechselt werden?
Ja das kommt gar nicht so selten vor. Eine der häufigsten Fragen wäre: zu zu viel oder zu wenig Magensäure. Eine häufige Aussage ist:
Mein Hund hat zu viel Magensäure, was kann ich tun?
Natürlich kommen dann direkt viele Ratschläge. Aber eine Frage kann selten beantwortet werden: Bist du dir sicher, dass es einen Überschuss an Magensäure gibt?
Es ist tatsächlich so, dass zu viel und zu wenig Magensäure recht identische Symptome haben. Ähnlich ist es auch mit der Schilddrüse. Sie kann sich in verschiedenen Punkten zeigen und viel zu gern und viel zu schnell ist diese dann schuld.
Hausmittel sind deswegen nicht schlecht …
… man muss einfach nur schauen, wie man diese richtig einsetzt und verwendet.
Für die Gesundheit ist es immer gut, wenn man sie unterstützen kann. Aber zum Beispiel Heilmoor* ist super, kann aber – wie Heilerde auch – Nährstoffe binden. Diesen Punkt sollte man beachten. Auch Ulmenrinde* ist ein super Ersthelfer, sollte aber kein Dauerläufer werden.
Gern werden auch Probiotoika empfohlen und gleichzeitig ein Futtermittel mit viel Fleisch und wenig pflanzlicher Kost. Fleisch sei ja schließlich das artgerechteste Futter. Am besten aus einem MLM System mit bis zu 90% und mehr und ohne ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen. Allerdings kann man dann die Probiotoika auch weglassen, denn diese bekommen keine Nährstoffe, um sich entsprechend anzusiedeln oder man muss sich als Dauergabe – wie auch bei einer IBD unter umständen – verwenden.
Auch Kräuter sind absolut toll. Allerdings sollten diese gezielt und nicht dauerhaft in der Fütterung verwendet werden. In einer Dauergabe ist ein Wechsel der Wirkstoffe alle vier bis acht Wochen wichtig. Deswegen eignen sich Futtermittel die Kräuter für alle Organkomplexe einsetzen nicht wirklich für eine Dauerfütterung. Sie können tatsächlich auch schaden und nicht nur von Nutzen sein.
Gerade es um eine Fütterung geht, welche die Gesundheit präventiv beeinflussen soll, ist es wichtig, sich an einen Ernährungsberater und nicht an einen Futterberater zu wenden. Denn nicht selten ist eine Fütterung mit viel Fleisch und wenig pflanzlichen Material eine Ursache für verschiedene Erkrankungen.
Wie für den Hund auch für die Katze
Im Grunde habe ich vieles gerade an den Hunde beschrieben. Aber auch Katzen kann man nach den Symptomen behandeln um sich dann auf die Ursache der Ursachen zu machen. Allerdings ist bei den Stubentigern in vielen Dingen mit Vorsicht an die Sache heranzugehen. So dürfen diese auf keinen Fall fasten. Hier können sonst schlimmere gesundheitliche Probleme entstehen.
Ebenso sind die Samtpfoten in der Ernährung anders, denn sie benötigen mindesten 90% Fleisch. Eine Reduktion von Fleisch wäre dort sehr fatal. Allerdings ist der Kontakt zu Tierarzt wichtig. Gerade wenn man als Besitzer auf Trockenfutter zurückgreift, kann es zu Problemen kommen. Diabetes und Nierenerkrankungen sind bei den kleinen Raubtieren recht oft zu finden. Ein gutes Feuchtfutter mit einem guten Anteil an tierischen Anteilen kann also nützlich sein.
Im Fazit
Hausmittel, zur ersten Hilfe und zur Überbrückung bis zu einem Termin, können nützlich sein. Allerdings sollte man diese bewusst und immer nur kurzfristig verwenden. Sie sollten nicht dazu dienen, Symptome immer wieder zu unterdrücken. Wenn der Hund dieses Problem öfter oder in regelmäßigen Abständen hat, ist es sinnvoll, sich auf die Suche nach der Ursache machen und diese behandeln.
Es ist einwenig wie im Garten. Das Unkraut – eigentlich gibt es keine Unkräuter und unerwünschte Pflanzen – welches nur oberhalb der Erde entfernt wird, wird immer wiederkommen. Nur wenn man die Wurzel mit entfernt kann es nicht erneut aus der Erde kommen. Problematisch wird es mit Pflanzen, die komplexe Wurzelsystem ausbilden. Diesen wird man im Garten selten Herr.
So kann sich das auch mit der Gesundheit entwickeln. Arbeitet man immer nur oberflächlich, kommt es immer wieder. Wartet man bei einigen Erkrankungen zu lange, kann es passieren, dass diese den gesamten Körper infiltriert und gar nicht mehr oder nur noch sehr schwer zu behandeln ist.
Aus diesem Grund kann man nur sagen, dass Google und Facebook nicht unbedingt der beste Ratgeber sind, weil dort viele Laien ihre Erfahrungen weitergeben. Die Tierärzte – welche dort zu finden sind – werden immer auf einen Kollegen vor Ort verweisen und dann vielleicht die Diagnose erklären oder verifizieren.
Manchmal kann man allerdings auch nur noch die Symptome behandeln. Dies ist bei unheilbaren Erkrankungen der Fall. Gerade bei autoimmunen Erkrankungen der Fall.
Hausmittel und Notfallapotheke ja, aber bitte kein dauerhafter Einsatz und immer nur mit bedacht. Bitte bedenkt auch, dass die klinische Homöopathie immer nur eine 50:50 Chance bietet und tatsächlich „Nebenwirkungen“ in Form von Arzneimittelprüfung haben kann. Homöopathie kann toll sein, aber auch im Notfall sollte man mittels Repertorium das passende Mittel finden und nicht einfach das geben, welches bei vielen Tieren geholfen hat.
Ich habe in der Gastritis ein anderes Mittel als mein Hund mit einer Gastritis. Mir hilft Belladonna und dem Hund tatsächlich Nux Vomica. Ich mag bei den Kräutern Pfefferminz, der Terrier bevorzug dann eher Fenchel. Lavendel entspannt mich, bei Zwerg ist es tatsächlich Kamille, wenn es um die Aromatherapie geht.
Also nur weil etwas bei dem einen super hilft oder geholfen hat, heißt es nicht, dass es dem eigenen Haustier helfen kann und dass es nützlich ist.
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