Ladderback – warum wir einfach keine Freunde wurden

Ich hatte je bereits einen Artikel zum Thema Colorwork im Allgemeinen geschrieben. Dort hatte ich auch kurz das Ladderback angesprochen. Auch dass ich diese Technik gerade teste.

Was soll ich sagen? Wir wurde wirklich keinen Freunde. Warum?

Ladderback, eigentlich super …

Die Idee in dieser Technik ist eigentlich ganz einfach. Gerade für Anfänger ist es vermutlich unterstützend super, da sie nicht an das Einweben denken müssen.

In regelmäßigen Abständen werden zusätzliche Maschen in den Hintergrund gearbeitet. Da man Colorwork in rechts strickt werden diese Maschen also links gestrickt. Dabei werden Alle Faden vor der Masche geführt und sie soll so in den Hintergrund verschwinden.

Das tun sie tatsächlich. Es geht einen auch irgendwann in die Routine über. Allerdings empfand ich es dennoch irgendwie umständlich und vom Maschenbild her störend.

Warum?

Eine Frage des Alters?

Ich bin schon als Kind zu dem Thema Handarbeit gekommen. Handarbeiten waren ein Teil in unserer Familie. Es wurde in der Schule unterrichtet und es gab Arbeitsgemeinschaften nach der Schule in der man gemeinsam nähte, häkelte, strickte oder stickte. Jeder ganz nach seiner Vorstellung und seiner Meinung.

Wie alle bin ich irgendwann in der Pubertät etwas davon abgekommen. Im jungen Erwachsenenalter – nach der Ausbildung – fand ich wieder zurück. Gerade auf dem Weg zur Arbeit, in dem ich gern mal eine Stunde in der Bahn saß, bot es sich wieder an.

Im nächsten Jahr werde ich nun schon 50 Jahre alt und kann auf viele Jahre mit dem Thema Handarbeiten und auch Colorwork zurück blicken. In der Zeit habe ich immer mit einweben gearbeitet. Das ist mir vermutlich schon so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich mich einfach nur schwer tue. Dabei probiere ich öfter neue Techniken aus.

Was hat mich dazu bewogen, meine Testsocke wieder aufzumachen?

Anders als im Video auf YouTube hatte ich immer das Gefühl, dass man die Maschen doch sieht. Ich hatte mir dieses Video mehrfach angesehen. Habe praktisch die selbe Maschenzahl verwendet und immer darauf geachtet, dass alle Fäden vor der Masche waren.

Entweder war mein Muster mit den schnellen Wechsel nicht geeignet oder ich hatte doch noch irgendwo einen Fehler. Ich konnte nämlich die Hintergrundmaschen sehen und hatte damit immer das Gefühl, dass das Muster sich veränderte oder aufgetragen habe. Auch wenn ich die Socke etwas gedehnt hatte, war die Hintergrundmasche sichtbar geworden. Im Grunde keine Ahnung, woran es lag.

Meine Totenköpf aus dem „Istanbul scares“ haben mit gar nicht gefallen und die Verkreuzungen verschwanden auch irgendwie. Es kann auch nicht an der Farbdominanz gelegen haben, denn diese beachte ich im Grund immer.

Vielleicht lag es an meinen verwendeten Nadel? In dem Video wird ja mit der „Neko„* gestrickt. Ich hatte das Addi „Sockenwunder„*, weil ich es bei Fair Isle Socken einfacher finde, alle Maschen auf einer Nadel zu haben. Das kann ich mir also auch nicht als Fehlerquelle vorstellen.

Eventuell lag es an der Fadenspannung, dass ich die Faden an den Stellen nicht „fest genug“ angezogen hatte sondern im Grunde nur mitlaufen lassen habe. Da ich mit Strickring arbeite, ist es einen andere Fadenführung, als wenn man die Fäden nur über den Finger führt. Es gibt noch andere Ringe mit mehr Führungen, für mehr färben.

Im Grunde weiß ich nicht, was ich falsch gemacht habe oder ob ich eben nicht. Aber im Moment ist diese Technik nichts für mich.

Ladderback
Mit diesem Ring arbeite ich seit vielen Jahren*

Nun stricke ich die Socken in dem für mich normalen Colorwork mit dem Fäden verweben und es gefällt mir optisch direkt besser. Es wirkt filigraner und einheitlicher. Das Strickbild macht einen saubereren Eindruck. So werde ich nun das Sockenpaar für meine Schwägerin so weiter machen.

Gebe ich dem Ladderback noch einmal eine Chance?

Ja auf jeden Fall. Die in dem Video gezeigt Katzensocke habe ich auch noch auf dem Plan und dann auch für mich. Da die Katzensocke doch zum Teil wirklich sehr lange Wege hat, wo ein Faden mitgenommen wird, könnte es durchaus funktionieren. Ich werden es sehen.

Es wird allerdings eine Weile dauern, bis ich mich an diese Socken setzen kann. Im Moment quillt meine ToDo – Liste im Rahmen der Handarbeiten etwas über. Da möchte ich erst einmal ein bisschen die „Wollversteckecken“ abarbeiten. Da ist noch das eine oder andere Colorwork dabei. Es hat sich auch ein Teststrick in Fair Isle angemeldet.

Das Sockenwetter ist ja im Moment auch eher vorbei, obwohl man jetzt dann gut den Vorrat wieder aufstocken kann. Aber bis zum Herbst ist ja noch etwas hin und ich habe etwas Zeit.

Dennoch bin ich ehrgeizig. Wenn es bei anderen im Video so toll aussah, warum will es dann bei mir nicht gelingen? Ja das ist dann eine Frage, welche mich umtreibt. Ich will es dann auch wissen, wo der Fehler war. So dass alles noch eine oder 2 weitere Versuche wage, bevor ich endgültig aufgebe.

Bis es so weit ist, werde ich auch meinen neuen Strickring testen. Dieser ist für bis zu drei Farben. Bei meinen dünnen Fingern ist es mit dem anpassen etwas schwierig. Bei einem Pullover wird er seinen Einsatz bekommen und ich mal etwas „fummeln“. In einem kurzen Test bei meinem „Istanbul scares“ ging es schon einmal super. Das mit dem Verweben der Fäden geht auf jeden Fall einfacher. Da man mit dem Schieber die Fäden gut sortieren kann. Die Hintergrundfarbe ist immer unten, egal wo man sie hinschiebt.

Ladderback stricken Strickring
Es sieht komisch aus und man braucht etwas. Aber es ist gar nicht so dumm gedacht. Ich werde berichten*

Fazit im Ladderback stricken

Es scheint, als ob die Technik nicht für alle Muster geeignet ist. An der Nadel sollte es eigentlich eher nicht liegen. Eventuell ist es auch nicht für weitere Hilfsmittel wie Strickringe gedacht.

Vielleicht liegt es auch im eigenen Gehirn begründet. Oder an der Dauer, die man so mit Handarbeiten verbracht hat.

Es ist auf jeden Fall eine Technik die man sich anschauen kann. Jeder kann es für sich probieren und dann entscheiden, ob es zu einem passt oder eher nicht.

Jeder hat so seine Vorlieben. Es kommt ja auch nicht jeder mit einen Strickring zurecht und andere lieben dieses Hilfsmittel. Mit Nadeln schaut es ja ähnlich aus. Ich mag auch nicht alle Nadeln und Nadelsystem. Im Grunde habe ich meine Vorlieben schon bei den einzelnen Projekten.

Colorwork Socken mag ich mit der kleinen Rundstricknadel. Normale Mustersocken oder sogenannte Stinos (stink normale Socken) mach ich mit den Trios von Addi. Ich mag da die Novels ganz gerne. Gefachtes Garn stricke ich am liebsten mit den Prym Ergonomics. Während ich gezwirntes Garn am liebsten mit den Novel Rundstricknadeln stricke.

Genauso wird es auch mit den einzelnen Techniken im mehrfarbigen Stricken sein. Die einen sind mit dem verweben einfach glücklich und anderen finden den Anfang mit Ladderback und kommen so zu einer Technik, an der sie vorher verzweifelt sind oder sich gar nicht erst angetraut hätten.

Ich persönlich finde es auch eigentlich gar nicht so wichtig. Auch wenn ich ehrgeizig bin und ausprobiere. Aber am Ende soll die Arbeit ja auch Spass machen und das Ergebnis überzeugen. Wenn mich ein Ergebnis nicht überzeugt, macht die Arbeit auch keinen Spaß und ich mag dann nur wiederwillig ein Projekt fertig machen.

Wenn es noch geht, dann mache ich es auch noch mal auf und starte neu. Aber das muss die Wolle auch zulassen. Sockenwolle verzeiht da zum Glück doch das eine oder andere.

Schaut gern auf Facebook vorbei und seht was ich zwischendrin so zaubere. Es wird in nächster Zeit wieder mehr Bilder geben. Da war ich in letzter Zeit etwas zurückhaltend.

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Daniela Schurig