Häkeln – Der große Überblick für Anfänger und Fortgeschrittene

Häkeln ist mehr als nur ein Handarbeitshobby – es ist eine kreative und entspannende Freizeitbeschäftigung, die immer beliebter wird. Egal, ob du gerade erst anfängst oder schon Erfahrung mit der Nadel hast, dieser umfassende Ratgeber hilft dir dabei, das Häkeln zu lernen, neue Techniken zu entdecken und kreative Projekte umzusetzen. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um die Themen Anleitung, Häkeln für Anfänger, Materialien, Techniken und Inspiration für deine nächsten DIY-Projekte.

Warum die Technik so beliebt ist

Das Häkeln erlebt seit einigen Jahren ein echtes Revival. Immer mehr Menschen entdecken diese traditionelle Handarbeit für sich – und das aus gutem Grund:

  • Entspannung: Die Technik wirkt beruhigend auf Geist und Körper. Viele nutzen sie als Achtsamkeitspraxis. Aber auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen verwenden sie zur Selbsberuhigung.
  • Kreativität: Vom Topflappen bis zur Häkeldecke – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
  • Nachhaltigkeit: Selbstgemachte Kleidung oder Accessoires sind nicht nur einzigartig, sondern auch umweltfreundlich. Obwohl ich selbst bei Kleidung eher gestrickt bevorzuge…
  • Individualität: Durch DIY-Häkelprojekte lassen sich persönliche Geschenke oder individuelle Mode-Highlights kreieren.

 

Techniken für Anfänger: Was du brauchst

Bevor du mit dem Häkeln loslegst, brauchst du nur ein paar grundlegende Utensilien. Diese Grundausstattung ist ideal für Anfänger:

1. Häkelnadel

Häkelnadeln* gibt es in verschiedenen Größen (z. B. 2 mm bis 12 mm) und Materialien (Metall, Holz, Kunststoff). Für den Einstieg empfehlen sich Nadeln der Stärke 4 mm bis 6 mm – ideal für erste Projekte mit einer entsprechenden mittelstarker Wolle.

Ich bevorzuge die Nadeln der Marke Addi. Ich besitze 2 Sets von der Serie „Swing“*.

2. Wolle

Achte auf die richtige Garnstärke für deine Nadel. Besonders geeignet zum Einstieg sind Baumwollgarne oder Mischgarne, da sie sich gut verarbeiten lassen und die Maschen gut sichtbar sind. Für Anfänger empfiehlt sich Garn mit einer mittleren Stärke (z. B. 50g/120m).

Die Wahl der Wolle ist auch immer etwas vom Projekt abhängig. Arumigumi haben anderen Vorraussetzungen als ein ein Winter Pullover oder eine Decke.

colorwork mosaik häkeln

3. Schere und Wollnadel

Eine kleine Handarbeitsschere hilft beim sauberen Abschneiden des Garns. Eine Wollnadel brauchst du, um Fäden am Ende sauber zu vernähen.

Achte darauf, dass die Schere nur für Garn verwendet wird. Es ist wie beim Nähen, dort nimmt man auch keine Stoffschere zum Schneiden von Papierschnitten.

4. Maßband und Maschenmarkierer

Ein Maßband hilft beim Einhalten der richtigen Größe. Maschenmarkierer helfen, wenn du in Runden oder komplexen Mustern häkelst.

Die Maschenmarkiere sollten beim Häkeln zu öffnen sein, damit man diese leicht entfernen kann. Anders als beim Stricken kann man diese nicht einfach überheben.

Häkeln lernen – Die Grundtechniken

Bevor du größere Projekte startest, solltest du die wichtigsten Häkeltechniken beherrschen. Hier sind die Grundlagen:

1. Luftmaschen (LM)

Die Luftmaschenkette ist der Anfang jeder Häkelarbeit. Sie dient als Basisreihe und wird durch das Einstechen, Fadenholen und Durchziehen gebildet.

Inzwischen gibt es auch andere Möglichkeiten, den Anfang zu starten. Je nach Projekt kann es auch einfach ein Magischer Ring oder der Füsschenanschlag sein. Zwei Möglichkeiten die ich bevorzuge.

2. Feste Maschen (fM)

Eine der wichtigsten Maschen beim Häkeln. Sie ist dicht und ideal für robuste Häkelstücke wie Amigurumi oder Taschen.

3. Halbe Stäbchen (hStb), Stäbchen (Stb) und so weiter

Diese Masche ist etwas lockerer als die feste Masche und perfekt für Bekleidung oder Accessoires.

Stäbchen ergeben ein luftigeres Maschenbild. Häufig verwendet bei Schals, Decken oder Kleidungsstücken.

So geht es dann weiter mit den 3fach oder sogar noch größere Stäbchen.

5. Kettmaschen (KM)

Sie dienen zum Verbinden von Runden oder zum sauberen Abschluss. Manchmal findet man sie auch Mitte in Anleitungen, wenn es darum geht, ein Stückchen zu überwinden.

Häkeln

Tipp: Es gibt viele Videos auf YouTube, die dir diese Techniken Schritt für Schritt zeigen – ideal zum Lernen für Anfänger.

Ich bin ja eher Typ Bild und erklärender Text. Wer es ebenso lieber schriftlich hat, für den gibt es ebenso viele Bücher für links und rechts händige Menschen. Dort werden in bebilderten Anleitungen alles stück für Stück erklärt.

Die erste Häkelanleitung: Einfache DIY-Projekte

Sobald du die Grundmaschen beherrschst, kannst du dich an einfache Projekte wagen. Hier einige Ideen für Einsteiger:

1. Topflappen häkeln

Ein Klassiker, auch wenn ich immer belächelt werde, wenn ich dieses in Gruppen oder Foren vorschlage.  Sie eignen sich immer zum Üben, nicht nur von Luftmaschen und festen Maschen. Verwende hitzebeständige Baumwolle.

2. Schal oder Loop

Perfekt für den Einstieg in längere Reihen und gleichmäßige Maschenbilder. Ideal für Herbst und Winter.

3. Stirnband

Ein kleines, praktisches Projekt, bei dem du das Schließen zur Runde üben kannst.

4. Spültücher oder Waschlappen

Schnell gehäkelt, nachhaltig und ideal zum Verschenken. Nicht nur in Reihen, sondern auch  in Runden möglich. So kann man vieles verbinden und neuen Techniken üben.

5. Untersetzer

Ein toller Einstieg in das Arbeiten in Runden – du lernst Zunahmen und den Umgang mit Farbwechseln. Ebenfalls üben kann man die Anordnung von Mustern.

Fortgeschrittene Häkelprojekte

Wenn du die Basics beherrschst, kannst du dich an komplexere DIY-Projekte wagen:

  • Amigurumi: Kleine Figuren häkeln, ideal als Geschenk. Aber Achtung möchtest du diese Verkaufen, brauchen Sie eine CE – Kennzeichnung.
  • Häkeldecken: Besonders beliebt ist die Granny-Square-Technik, Mosaiktechnik aber auch das sogenannte C2C
  • Bekleidung häkeln: Pullover, Westen, Kleider oder Mützen – mit Geduld und einer guten Häkelanleitung kein Problem.
  • Taschen, Körbe, Netze & Rucksäcke: Kreative Projekte, bei denen du auch mit Henkeln, Futter und Reißverschlüssen arbeiten kannst.

Anleitungen finden

Im Internet gibt es unzählige kostenlose Häkelanleitungen. Gute Quellen sind:

  • Pinterest: Ideensammlung für DIY Häkeln
  • YouTube: Video-Tutorials, perfekt für visuelle Lerntypen
  • Häkelblogs: Viele Blogger stellen gut erklärte Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Verfügung
  • Online-Shops wie Etsy oder Makerist: Dort findest du hochwertige Anleitungen für kleines Geld

Tipp: Achte darauf, ob die Häkelanleitung  für Anfänger oder Fortgeschrittene geeignet ist, bevor du loslegst. Wenn du etwas Neues probieren möchtest und noch nicht so weit bist, kann es die den Spaß nehmen. Das wäre schaden.

Die richtige Wolle

Beim Wolle kaufen solltest du auf Qualität und Herkunft achten. Hier ein paar Tipps:

  • Material: Baumwolle für Sommerprojekte, Merino oder Mischwolle für Winter.
  • Lauflänge und Gewicht: Diese Infos findest du auf dem Etikett – wichtig für die Maschenprobe. Aber es ist auch immer ein Indiz, ob es für ein Projekt geeignet ist. Baumwolle ist zum Beispiel sehr schwer und kann bei Decken oder auch Kleidung etwas unangenehm werden.
  • Farben: Achte auf farbechte Garne, besonders bei Kleidungsstücken. Es gibt nichts schlimmeres, als bunte Finger beim Arbeiten.
  • Online oder lokal?: Online gibt’s oft eine größere Auswahl, im Fachhandel bekommst du häufig eine persönliche Beratung.

Häkeln als Hobby – So bleibst du dran

Hier sind ein paar Tipps, um motiviert zu bleiben und immer neue Ideen zu finden:

  • Social Media Gruppen: Tritt Häkelgruppen bei – auf Facebook oder Instagram gibt es tolle Communities.
  • Herausforderungen: Nimm an Häkel-Challenges teil, z. B. #grannysquarechallenge.
  • DIY Märkte: besuche Märkte zur Inspiration oder vielleicht verkaufst du dort deine Produkte
  • Internet, Zeitschriften & Bücher: Regelmäßige Lektüre sorgt für frische Ideen und neue Techniken.

Fazit: Häkeln lernen leicht gemacht

Egal, ob du gerade erst lernst oder schon Erfahrung hast – die Möglichkeiten sind grenzenlos. Mit der richtigen Ausstattung, ein wenig Übung und einer guten Anleitung kannst du wunderschöne Dinge erschaffen. Nutze die Technik als kreativen Ausgleich im Alltag, verschenke deine Werke oder gestalte deine Kleidung individuell und nachhaltig. Der Einstieg ist einfach, der Spaß garantiert!

Daniela Schurig