Produkttest – Anifit Hundefutter Test

Heute einmal einen Produkttest: Anifit Hundefutter Test.

Ist das Futter von Anifit gut oder schlecht? Kannst du Anifit Hundefutter empfehlen? Kann ich Anifit meinem Hund bedenkenlos füttern? Dies Frage kann man nicht ohne weiteres mit ja oder nein beantworten. Warum das so ist, lest ihr in meinem Anifit Hundefutter Test und ich zeige euch, wie ich bei einer solchen Bewertung vorgehe.

Diese Bewertung ergibt sich aus meiner persönlichen Meinung und meiner Erfahrung. Sie stellt keine allgemeingültige Behauptung oder Beratung auf und erhält auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit bzw. Richtigkeit. Alle angesprochenen Werte sind auf der Verpackung oder den Internetseiten (zum Beispiel in der FAQ) öffentlich nachvollziehbar und keine erdachten Aussagen.

Da ich weder Futtermittel noch Nahrungsergänzungen vertreibe stehe ich in keinerlei Konkurrenz zu der Firma. Eher im Gegenteil ich berate auch gern Kunden, die dieses Futtermittel nutzen möchten, sich jedoch nicht sicher sind. In diesem Zusammenhang helfe ich den Beratern gern ihr Wissen zu erweitern und damit eine bessere Beratung für ihre Kunden und Interessenten zu liefern.

Kein Futtermittel ist gut oder schlecht. Alle haben Vor- und Nachteile.

Anifit Hundefutter Test –  Ein Blick auf die Deklaration

Wenn man die Dosen sieht, sind sie drollig gestaltet. Die Namen der einzelnen Futtersorten unterstützen dieses.

Da meine Hunde Geflügelfans sind, habe ich mir das „Gockels Duett“ genauer angeschaut.

Schaut man jetzt einmal auf die Dose findet man zuerst eine Liste mit Zutaten. Die Liste der Einzelfuttermittel liest sich super. Hier nach sind viel Muskelfleisch und etwas Leber vom Huhn mit insgesamt vierundneunzig Prozent enthalten. Der Proteingehalt beträgt im Gegensatz dazu 9%. (auch auf der Webseite einsehbar)

Schaut man sich die Daten auf 100g, mit frischen Lebensmittel, in einer Kochration an, liegt dieser Wert, bei denselben Zutaten, bei fast 23% – in der Annahme von Brustfleisch. Würde ich jetzt in einer Kochration das Brustfleisch gegen Magen und Herz tauschen, käme ich immer noch auf 18% – je 100g – Protein.

Das legt den Schluss nahe, dass sich die Liste der Zutaten nicht auf den eigentlichen Inhalt der Dose bezieht, sondern die Zutaten als solches sind.

Schaut man an dieser Stelle nochmals genauer, findet man unter der Liste der Einzelzutaten eine geschlossene Deklaration, in der nur noch „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, Gemüse, Mineralstoffe, Dill“ aufgeführt sind. Es sind keine weiteren prozentualen Angaben auf der Dose zu finden. Dies ist verwirrend.

Anifit Hundefutter Test

Dieser Zusammenhang könnte die rechnerische Abweichung der Werte erklären. Dieser Zusammenhang taucht bei Diskussionen – zum Beispiel auf Facebook – immer wieder auf. Eine Erklärung konnte dort bisher weder gefunden noch gegeben werden.

Die analytischen Daten

 Meine genutzten WerteDie Werte auf der Dose
Rohprotein8 – 12%9%
Rohfett4 – 6%5%
Rohfaser2 – 5%0,4%
Rohasche1 – 3%2%

Hier können wir sehen, dass alle prozentualen Angaben, bis auf Rohfaser, im Rahmen der Werte sind, in deren Grenzen ich mich gern bewege.

Rechnen wir nun mit den Werten weiter, stellen wir eines fest …

Laut der Dose soll das Futter 3% NFE (Kohlenhydrate) enthalten. Allerdings müssten es nach der Rechnung 3,6% sein. In der Trockenmasse wäre es dann keine 16%, sondern 18%.

Daher ist das Futter recht energiearm. Dies fällt ebenso auf, wenn man die Fütterungsmenge als solches individuelle mit den Analytischen Daten berechnet. Diese liegt generell deutlich höher, als auf der Verpackung angegeben.

In diesem Zusammenhang springt dann der Protein – Energie – Quotient in die Höhe. Bei Hunden mit Leber- und/oder Nierenerkrankungen oder einer familiären Disposition zu diesen Erkrankungen ist hier Vorsicht geboten.

Wird die benötigte Energie nicht über die Energieträger Fett und Kohlenhydrate gewonnen, müssen zusätzlich Proteine aus der Muskulatur zur Energiedeckung herangezogen werden. Bei diesem Stoffechselvorgang entsteht Ammoniak. Ein kleiner Teil wird direkt über die Niere ausgeschieden und der Rest wird in der Leber in Harnstoff umgebaut und dann über den Urin aus dem Körper geschleust..

Bei einem zu viel an Ammoniak vergiftet sich der Körper gewissermaßen selber. Im Verlauf kann es zu vielen Symptomen, bis hin zu epiletiformen Anfällen, kommen.

Da man nicht ersehen kann, wie viel Fleisch nun wirklich in einer Dose landet und vor allem auch welches, sollte man das Darmbiom nicht vergessen. Nicht selten kommt bei hohen Fleischmengen eine Verschiebung der sogenannten Darmflora vor. Hier vermehren sich die gasbildenden und proteinliebenden Bakterien. Dies kann bis zu einer Schädigung der Darmwand gehen. Das sogenannte Leaky gut ist ein Faktor für die Bildung von Unverträglichkeiten und Allergien. Zusätzlich bekommt die Leber mehr zu tun und wird erst einmal nur überlastet.

Durch eine Dysbiose – der Verschiebung der Besiedelung im Darm – kann es zusätzlich zu entzündlichen Prozessen im Darm kommen. Die IBD ist inzwischen zu einem Sammelbegriff dieser Entzündungen geworden. Hier kommt es immer ein bisschen darauf an, wie weit der Darm geschädigt ist und wie auf therapeutischen Maßnahmen reagiert wird.

Anifit Beratung ist nicht immer ausreichend

Laut vieler der Futtermittelberater und auf den Seiten der Berater wird das Futter von Anifit für alle Altersklassen – also auch für Welpen und Senioren, siehe FAQ – angeboten. Das kann man machen, wenn man es anhand der Wachstumskurve ergänzt.

An dieser Stelle dürften die Vergleiche mit dem Wolf kommen. Frei nach dem Motto, dass der Welpe dort ja auch keinen speziellen Hasen bekommt. Hier käme die Wissenschaft ins Spiel. Der Wolf hat schon in der Entwicklung einen schnelleren Schub, als die Hundewelpen. Dazu ist die Muttermilch der Wölfin energiereicher zusammengesetzt.

Die Ernährung immer noch mit der des Wolfes zu vergleichen, wäre im Grunde nichts anderes, als unsere Ernährung mit der der Schimpansen zu vergleichen. Das würden wir niemals machen. Um diesen Zusammenhang zu verstehen, muss man als erstes verstehen, dass der Hund nicht vom heutigen Wolf abstammt, sondern sich der Wolf und der Hund einen gemeinsamen – längst ausgestorbenen – Vorfahren teilen und sich gegensätzlich entwickelt haben.

Ebenso ist es auch bei uns Menschen. Wir teilen uns noch 98% der Gene mit dem Schimpansen und das auch nur, weil wir einen gemeinsamen Vorfahren haben, denn wir stammen nicht von den heutigen Affen ab.

Beispielrechnungen

In einem Beispiel gehe ich nun einmal davon aus, dass ein 10kg Hund. Diese müsste zur Deckung seines Energiebedarfs etwa 600g Futter pro Tag enthalten – wenn dieser keine Leckerlies mehr bekommt. Das Calcium – Phosphorverhältnis wäre super. Allerdings wäre Protein  2x so hoch, wie der Bedarf dieses Hundes ist. Natrium wäre sogar 5x über den Bedarf. Die anderen Werte wären auch deutlich zu hoch, was einen nicht zu unterschätzenden Einfluss hätte.

Hätte ich nun einen 10kg Welpen mit einem Endgewicht von etwa 30kg müsste ich 900g füttern um den Energiebedarf zu decken. Dann wäre tatsächlich auch Protein im guten Rahmen. Calcium und Phosphor aber deutlich zu niedrig. Um hier für den Welpen – in dem Fall mit angenommenen 2 Monaten eine passende Versorgung zu erreichen müssten 1800g gefüttert werden. Das wäre dann das doppelte an Energie und ein sehr hoher Proteinanteil. Das sollte man nicht tun.

Bei Senioren ist es häufig so, dass diese nach und nach Probleme mit der Verdauung bekommen. Ein zu hoher Anteil an Proteinen belastet dann die Niere. Bindegewebe ist nicht sonderlich leicht verdaulich und hat so einen Einfluss auf Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse. Da wäre das Futter also auch nicht optimal.

Im Grunde kann man das Futter passend machen. Allerdings wird das etwas schwierig, weil verschiedene Werte in der Analyse fehlen. Diese sind aber bei den anbietenden Vertretern nicht zu bekommen. Das macht es natürlich schwierig, aber nicht unmöglich.

Fragt gern bei den Beratern genauer nach und die Werte (für Hunde im Wachstum, Senioren oder bei Erkrankungen) sehr genau ab. Solltet ihr an der Stelle immer noch unsicher sein, ob die Werte, zu dem was benötigt wird oder auf keinen Fall überschritten werden sollte passen, fragt lieber zusätzlich bei eurem Tierarzt nach.

An dieser Stelle greift meist kostenpflichtig die unabhängige Ernährungsberatung Hund ist nicht gleich Hund und es muss genauer betrachtet werden. Wenn man nun von der Dose nur die Hälfte der benötigten Menge füttert und die anderen 50% mit einer pflanzlichen Kost auffüllt, bekommt man ein recht gutes Verhältnis.

Anifit biete passende Flocken, welche man gut verwenden kann. Ebenso gibt es dort Nahrungsergänzungsmittel, die in die Rechnung mit einbezogen werden können. Man könnte ebenso ein NEM von einem anderen Anbieter verwenden, die zum Beispiel eine komplette Ergänzung zum Kochen oder eine Ergänzung für Fertigfutter anbietet. Da gibt es einiges auf dem Markt.

Wichtig in der unabhängigen Ernährungsberatung für Hunde und Katzen ist, dass man grob mit den bekannten Werten rechnet. Eventuell besorgt man sich die Nährstoffanalysen. Diese sollte der Berater/Vertreter für euch besorgen können, denn eigentlich müssen diese zu jedem Futtermittel beim Hersteller vorliegen.

Rechnen kann man mit kostenlosen Rechnern im Internet – zum Beispiel bei Napfcheck oder Futtermedicus – mit einer kleinen Ecxeltabelle oder mit einem kostenpflichtigen Rechner – aNuCa*, Napfcheck oder Futtermedicus.

Bei Unverträglichkeiten oder Allergien ist ebenso Vorsicht geboten. Denn einen echte Allergie (mit Beteiligung der Immunglobuline) ist immer da und reagiert bei Kontakt mit dem Allergen Innerhalt der ersten 72 Stunden. Dieses kann im schlimmsten Fall zu einen anaphylaktischen Schock führen.

In diesem Zusammenhang habe ich schon Aussagen erlebt, wo ich mich gefragt habe, wer dann für die Kosten aufkommt, wenn es schief geht. Anifit als Firma oder die Berater, die behaupten, dass dieses Futter ebenso für Allergiker geeignet ist, weil es frei von verschiedenen Dingen ist.

Die Qualität das Futters im Fütterungstest

Meine Hunde haben die Testfutter gern gefressen. Allerdings nicht sonderlich vertragen. Meine Hunde – inzwischen nur noch einer – hatte immer Probleme mit einem zu hohen Anteil an Innereien. Der Geruch beim Öffnen der Dose lässt auf einen höheren Gehalt schließen. So kann Herz, mit seinen höheren Purinanteil, schnell zu Durchfall führen.

Mit einer Aufteilung 50% Dose und 50% Obst, Gemüse und Getreide, konnte dieses Problem bei uns gut kompensiert werden.

Bei einer ausschließlichen Fütterung in angegebener Fütterungsempfehlung hatten unsere Jungs immer noch Hunger und haben geklaut wie die Raben. Dieses ließ sich ebenfalls mit einer pflanzenbasierten Streckung der Ration beheben.

Hier war es im Grunde egal, um welche Geschmacksrichtung es sich handelte. Die Hunde haben schon immer alles gefressen. Flügel geht aber immer am besten, deswegen dieses.

Anifit Hundefutter Test Schonkost
die geht immer

Für die Hunde richtig super – als Snack – fand ich die gefriergetrockneten Schonkost Futterpackungen. Wenn es mal schnell gehen musste, einfach Tüte auf, Wasser dazu, umrühren und fertig. Das wurde super vertragen und sehr gern gefressen. Am liebste allerdings Hüttenkäse mit Möhren.

Allerdings würde ich es nie als Alleinfutter einsetzen wollen, auch nicht bei einem gesunden Hund.

Für unsere Katze – super …

Da diese anders als der Hund ja tatsächlich einen sehr hohen Anteil an tierischen Produkten benötigen. Da passen dann Energie und Protein auch super zusammen. Unsere damals schon 19 Jahre alte Katze hat dieses Futter super gern gefressen, was wir ihr zum testen angeboten haben. Sie brauchte erstaunlicherweise deutlich weniger Futter als üblich und auch weniger als die Fütterungsempfehlung.

Die Katze war eigentlich immer sehr eigen, was sie fraß und hat uns viele Futtersorten gar nicht angerührt. Hier Highlight waren da eigentlich nur Tüten von Aldi oder Lidl die sie fraß und dann auch nur Geflügel. Alles andere ließ sie gern mal links liegen

Bei Anifit gingen dann alles andere ebenfalls ohne Wenn und Aber.

Im Fazit

Anifit ist kein schlechtes Futter an sich. Es ist in der Deklaration in der Tat irreführend und die Werte passen an manchen Stellen nicht zusammen. Dennoch wurde es von Hund und Katze – bei uns im Haus – gern gefressen.

Man kann es im Grunde, mit einigen Anpassungen, allen Altersgruppen und in allen Lebenslangen füttern. Wenn man sich bewusst ist, dass es kein Futter für alle Altersgruppen geben kann.

Wichtig ist nur, dass man diese Anpassungen bei Krankheiten, im Alter oder im Wachstum vornimmt und das Futter mit pflanzlicher Kost streckt.

Mit einer zusätzlichen Nahrungsergänzung und Abwechslung kann man eine vollwertige Ration aus den Futtermitteln zaubern, die gesund und bedarfsdeckend ist.

Ist der Hund / die Katze im Wachstum sollte man sich eine Wachstumskurve organisieren. Diese gibt es kostenlos im Internet. Die individuellen Kurven gibt es häufig im Paket mit einer Beratung und regelmäßigen Anpassungen der Fütterung in der Ernährungsberatung.

Bei Senioren oder bei Erkrankungen ist ein wenig mehr Wissen erforderlich. Hier sollten Blutbilder mit in die Beratung einbezogen werden. Diese geben einen Einblick ob und wo man schrauben muss. Im Alter oder bei Erkrankungen der Leber macht es Sinn, den Amoniakwert mitbestimmen zu lassen. Hier helfen die Ernährungs- und/oder Gesundheitsberater gern weiter.

Bei regelmäßigen Magen – Darm – Problemen wäre ein sogenanntes Darmflorascreening in einem darauf spezialisierten Labor ratsam. Hier gibt es verschiedene Profile und bei chronischen und immer wieder kehrenden Durchfällen gibt es noch einmal zusätzlich Parameter, die interessant wären.

Bei Unverträglichkeiten oder Allergien macht es bekanntlich keinen Sinn, das Futtermittel zu wechseln. Hier sollte genau geschaut werden, wo es hängt. Am besten geeignet ist eine Ausschlussdiät mit frischen Lebensmitteln.

Diese Diät kann unterstützt werden, indem man einen Allergietest macht. Hier gibt es einen Bluttest auf die Immunglobuline. Bei dem Ergebnis darf man sich nicht verrückt machen, denn es gibt 2 Werte. Einen für die tatsächliche allergische Immunreaktion und ein Wert, der anzeigt, dass der Hund mit diesen Lebensmitteln schon einmal in Kontakt gekommen ist. Dann gibt es einen labortechnischen Speicheltest. Dieser ist ebenfalls sehr eindeutig.

An dieser Stelle ist es wichtig zu sagen, dass gerade bei Lebensmittelallergie (Futtermittelallergien) auch die Faktoren der Kreuzreaktionen zu beachten sind. Diese werden in den Tests nicht „ausgespielt“. Alle Tests können eine Ausschlussdiät eher erleichtern, weil man sich die Suche und den strategischen Aufbau erleichtern kann.

Eine weitere Möglichkeit ist die Bioresonanz. Diese ist nach meiner Ansicht erst einmal kein reines Diagnosemittel, sondern ein Hinweisgeber.

Wichtig ist, dass es euren Tiere schmeckt, ihr euch mit der Fütterung wohl fühlt und es in euer Budget passt. Ein regelmäßiger Check up – ich nenne es „Tierarzttüv“ – sollte ja generell gemacht werden, so kann man organische Veränderungen schon früher aufspüren und diesen entgegenwirken.

Gesundheit
Er rechnet immer mit

 

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Produkttest – Anifit Hundefutter Test

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Daniela Schurig